Paul Natorp war ein deutscher Philosoph und Pädagoge. Er wurde am 24. Januar 1854 in Düsseldorf geboren und verstarb am 17. August 1924 in Marburg.
Natorp war ein Schüler von Hermann Lotze und Wilhelm Dilthey und wurde stark von Immanuel Kant beeinflusst. Er war einer der Hauptvertreter des Neukantianismus, einer philosophischen Strömung, die versuchte, Kants Idealismus mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden.
Natorp war Professor für Philosophie an der Universität Marburg und gründete dort zusammen mit seinem Kollegen Ernst Cassirer die sogenannte Marburger Schule des Neukantianismus. Er war auch einer der Mitbegründer der sogenannten "Göttinger Gelehrtenvereinigung", einer Gruppe von Geisteswissenschaftlern, die sich regelmäßig traf, um philosophische Themen zu diskutieren.
Natorps Hauptwerk ist die dreibändige "Sozialpädagogik", in der er versucht, eine Verbindung zwischen Philosophie und Pädagogik herzustellen. Er betonte die Bedeutung von Bildung und Erziehung für die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit und für das gesellschaftliche Zusammenleben.
Neben seiner philosophischen Arbeit war Natorp politisch aktiv und engagierte sich für soziale und politische Reformen. Er sympathisierte mit der Sozialdemokratie und trat für demokratische und humanistische Werte ein.
Paul Natorp hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Philosophie und Pädagogik im 20. Jahrhundert. Seine Ideen wurden von vielen Schülern und Nachfolgern weiterentwickelt und haben bis heute eine gewisse Anziehungskraft.
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